Perlen des Baltikums

Nach einem reichhaltigen Frühstück in Ihrem Hotel holen wir Sie zu einer deutschsprachigen Führung durch Tallinns von der Hanse geprägten Altstadt ab – Tallinn war nicht umsonst im Jahr 2011 europäische Kulturhauptstadt. Weiter geht es nach Kadriorg, einer im Osten der Altstadt gelegenen Park- und Schlosslandschaft, die Zar Peter I. nach der Eroberung Estlands von Schweden ab 1718 anlegen ließ. Das dazugehörige Barockschloss benannte er nach seiner zweiten Gemahlin Katharinental, es wurde die estnische Sommerresidenz des Zarenpaars. Erleben Sie die Schönheit des Schlosses bei einer Führung durch das dort untergebrachte Kunstmuseum. Entdecken Sie Kadriorg als eines der schönsten Wohnviertel Tallinns mit vielen prächtig renovierten Häusern, Palais und Villen des 19. und 20. Jahrhunderts, zahlreichen Botschaftsbauten und dem Dienstsitz des estnischen Präsidenten. Das Abendessen genießen Sie in einem Restaurant am Meer. Tipp für den Abend: Wenn Sie mögen, beschließen Sie den Tag mit einem Spaziergang an der Ostsee.

Nach dem Frühstück verlassen Sie Ihr Hotel in der estnischen Hauptstadt. Wir fahren mit Ihnen in östlicher Richtung, bis wir nach rund 70 km den direkt an der estnischen Nordküste liegenden Lahemaa-Nationalpark erreichen. Dort erleben Sie, wie eng im Baltikum Geschichte und Natur verbunden sind. Bei kleinen Wanderungen entdecken Sie eine vielfältige und urwüchsige Küstenlandschaft mit gewaltigen aus der Eiszeit stammenden Findlingen, Flüssen, die sich tief in den Kalkstein eingegraben haben, Moorwäldern, steinigen Küstenabschnitten und Sandstränden im Wechsel. Im südlichen bewaldeten Bereich können Sie mit etwas Glück Elche, Braunbären und Luchse in freier Natur beobachten. Im Hinterland des Parks gibt es gleich mehrere alte Güter deutschbaltischer Familien, die zur Zeit des Zarenreichs die Oberschicht des Landes stellten. Tauchen Sie ganz ein in das feudale Leben in aufwändig restaurierten Gutshöfen. In einem dieser Gutshäuser bekommen Sie nicht nur Ihr Abendessen serviert, sie werden dort auch übernachten und einmal schlafen, wie einst die Grafen.

Nach einem herrschaftlichen Frühstück im Gutshaus holen wir Sie ab und machen uns gemeinsam auf den Weg nach Tartu. Auf halbem Weg zwischen dem Finnischen Meerbusen und dem Peipussee erreichen Sie Kuremäe. Dort sehen Sie das in Estland einzige russisch-orthodoxe Nonnenkloster, in dem bis heute rund hundert Schwestern völlig autark wirtschaften. Weiter fahren sie am westlichen Ufer des Peipussees entlang in südlicher Richtung. Dieser See mit den Dimensionen eines kleinen Meers ist rund siebenmal so groß wie Deutschlands größter See, der Bodensee. Etwa in der Mitte des Sees verläuft von Nord nach Süd die estnisch-russische Grenze. Sie lernen einige der am Seeufer liegenden „Zwiebeldörfer“ kennen. Dort ist nicht etwa der Fischfang, sondern ob der sehr sandigen Böden der Anbau von Zwiebeln die Haupterwerbsgrundlage. Bewohnt werden diese Dörfer bis heute von „Altgläubigen“. Ihre Glaubensgemeinschaft hatte sich gegen die Kirchenreformen des Patriarchen Nikos gewandt. Deshalb wurde sie 1667 aus der russisch-orthodoxen Kirche ausgeschlossen und die Altgläubigen gingen ins damals noch nicht russische Estland ins Exil. Vor Ort entdecken Sie die Kultur dieser Glaubensgruppe. Weiter geht die Fahrt nach Tartu. Dort checken Sie in Ihrem Hotel ein, bevor Ihre Reiseleitung Sie in ein für seine regionalen Spezialitäten bekanntes Restaurant führt.

Bevor Sie weiterreisen, erleben Sie Tartu (Dorpat), Estlands wohl dynamischste Stadt bei einer deutschsprachigen Stadtführung. Die Stadt mit der ältesten Hochschule Nordeuropas gilt als Estlands Zentrum der Kreativität, Kunst, Kultur und Wissenschaft. Danach fahren Sie vorbei am Eierberg (Suur Munamägi), dem mit 318 Metern höchsten „Berg“ im ganzen Baltikum nach Setuma, Estland südöstlichster Region. Dort leben die Setu, eine russisch-orthodoxe ethnische Minderheit. Sie entdecken die reichen Bräuche und Traditionen eines Volksstamms, der den Esten eng verwandt ist. Auch ihre Sprache Seto gehört wie das Estnische zum finno-ugrischen Sprachstamm. Etwa ein Viertel der Setu lebt jenseits der russischen Grenze. Sie erleben den „Leelo“ genannten traditionellen Gesang der Setu, der zum immateriellen UNESCO-Kulturerbe gehört. Im Museum von Värska singt ein Setu-Chor in den traditionellen Trachten extra für Sie. Danach fahren Sie weiter zur lettischen Grenze, einer EU-Binnengrenze. Weiter geht es nach Cēsis (Wenden) am Nordrand des Gauja-Nationalparks. In Cēsis trugen die gemeinsam kämpfenden lettisch-estnischen Truppen im Unabhängigkeitskrieg im Juni 1919 den entscheidenden Sieg davon. Sie übernachten in einem Bauhaus-Hotel, indem Sie auch das Abendessen einnehmen.

Heute erleben Sie bei einer Rundfahrt den Gauja-Nationalpark, der nach dem gleichnamigen Fluss benannt ist und eine Landschaft umfasst, die einst „Livländische Schweiz“ genannt wurde. Entdecken Sie einen grandiosen Naturraum voll vielfältiger idyllischer Flussufer mit dem typischen gelben Sandstein, lieblichen Wiesen- und Waldufern sowie bis zu 80 m tiefen wildromantischen Erosionstälern mit Höhlen und bizarren Feldpartien. In Sigulda einer der bekanntesten lettischen Wintersporthochburgen besichtigen sie auf dem linken Ufer der Gauja im Stadtteil Turaida die rekonstruierte bischöfliche Burganlage, die aus dem Museum, dem Park mit dem Skulpturengarten, der Holzkirche und einigen Bauernhäusern besteht. Mit der Stadt Sigulda verbunden ist das beliebte Ausflugsziel Turaida durch Lettlands einzige Seilbahn. Danach fahren Sie weiter in die mit rund 800.000 Einwohnern größte Stadt des Baltikums, die lettische Hauptstadt Riga. Dort genießen Sie das Abendessen und die Nachtruhe in Ihrem Hotel mit Art-Gallery.

Nach einem üppigen Frühstück nehmen wir Sie mit zu einer ausführlichen deutschsprachigen Stadtführung in Rigas am Unterlauf der Daugava gelegenen Altstadt, die Fußgängerzone ist. Erleben Sie die Schönheit der lettischen Hauptstadt, die auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes steht und die 2014 europäische Kulturhauptstadt war. Entdecken Sie die Highlights wie das Schwarzhäupterhaus und das Rathaus am Marktplatz, die Rigaer Börse, den ab 1211 erbauten Dom, den Sie besichtigen werden und viele andere Sehenswürdigkeiten. Am Nachmittag fahren wir mit Ihnen ins nahe Seebad Jurmala das schon zu zaristischen Zeiten vor dem 1. Weltkrieg, den Deutschbalten und der russischen Aristokratie als mondänster Badeort des russischen Reichs galt. Ideale ruhige und flache Gewässer am Rigaer Meeresbusen und endlos lange, weite Strände machten die Region zu einer idealen Sommerfrische. Von den Glanzzeiten der Wende vom 19. Zum 20. Jahrhundert zeugen heute noch die vielen Jugendstilvillen. Genießen Sie einen Sommernachmittag am Ostseestrand. Den Tag beschließt ein Abendessen, bei dem Sie noch einmal den Blick auf die Ostsee genießen können.

Nach einem reichhaltigen Frühstück checken Sie aus und verlassen Riga. Wir fahren Sie nun ins südliche Lettland nach Semgallen, wo wir in Rundale (Ruhenthal) kurz vor der litauischen Grenzen Station machen und Sie durch das Schloss Rundale führen. Das Ensemble gilt als die unbestritten großartigste Schlossanlage im Baltikum, und wird nicht umsonst auch das „Versailles des Baltikums“ genannt. Das Schlossensemble mit verschiedenen Bauten aus dem Rokoko und dem Barock wurde im Auftrag der russischen Zarin Anna Iwanowna von 1736 bis 1740 erbaut und ist in eine Parklandschaft nach dem damals modernen französischen Vorbild eingebettet. Geplant wurde der Bau vom damaligen Star unter den Schlossplanern Bartolomeo Francesco Rastrelli (1700-1771) ganz nach dem Versailler Vorbild. Rundale sollte dem Günstling der Zarin Ernst Johann von Biron (1690-1772), Herzog von Kurland und Semgallen, als Sommerresidenz dienen.

Danach fahren wir mit Ihnen weiter zur litauischen Grenze, die ebenfalls eine EU-Binnengrenze ist. Weiter geht es in südwestlicher Richtung nach Klaipeda, das einst Memel hieß und heute Litauens bedeutendste Hafenstadt ist. Dort checken Sie in einem gehobenen Mittelklassehotel am Marktplatz ein, wo Sie Ihr Abendessen einnehmen und übernachten.

Nach dem Frühstück holen wir sie zu einer deutschsprachigen Führung durch Klaipeda ab. Sie sehen den Simon-Dach-Brunnen vor dem Theater und die Figur des Ännchen von Tharaus, der unerfüllten Liebe des großen Dichters. Weiter sehen Sie die Alte Post in der Altstadt und viele restaurierte alte Häuser. Auch die Ruinen der alten Ordensburg liegen zwischen der Altstadt und dem Hafen auf dem Weg. Vom alten Hafen geht es nach dem Stadtrundgang auf die Fähre nach Smyltine (Sandkrug) und nach einer kurzen Überfahrt mit der Fähre über die Dange erreichen Sie die 98 km lange Kurische Nehrung, von der schon Wilhelm von Humboldt 1809 sagte, man müsse sie unbedingt gesehen haben, solle einem nicht ein wunderbares Bild in der Seele fehlen. Seit 2000 gehört dieser Sandstreifen im Wasser zur UNESCO-Weltnaturerbeliste. An der Nehrungsspitze befindet sich das Meeresmuseum mit dem Delfinarium. Wir fahren mit Ihnen auf der Nehrungsstraße nach Süden, rechts ist immer die Ostsee in Sicht oder zumindest ihr Rauschen zu hören, links das Kurische Haff. Dazwischen liegen die Wanderdünen und Kiefernwälder. Und genauso lang wie die Nehrung ist auch der Strand an der Meeresseite. Wir fahren Sie durch Schwarzort (Juodkrante) und andere Fischerdörfer bis hin nach Nidden (Nida) direkt an der russischen Grenze. Dort beziehen Sie in einer modernen Pension mit Blick aufs Haff ihr Zimmer und nehmen Ihr Abendessen ein.

In Nidden besichtigen Sie das Thomas-Mann-Haus mit dem Italienblick, das der Schriftsteller mit vom Preisgeld des Literaturnobelpreises kaufte, als Nidden vor 1939 zu Litauen gehörte. Ihre deutschsprachige Reiseleitung informiert sie über die Niddener Künstlerkolonie und natürlich über den ständigen Kampf gegen den Sand der Wanderdünen. Nicht fehlen darf da natürlich ein Besuch auf der Großen Düne, dort werden Sie genug Zeit haben, die „litauische Sahara“ zu erleben. Im Ortskern mit den traditionellen kaminlosen Holzhäusern, die oft im Niddener Blau erstrahlen, können Sie eine Fahrt auf dem Haff mit einem der landestypischen Kurenkähne unternehmen oder das kleine Bernsteinmuseum besichtigen. Und natürlich können die auch einen Spaziergang am Ostseestrand mach oder ein Bad im Meer nehmen. Zum Abendessen finden Sie sich dann wieder in der Pension ein.

Nach einem ausgiebigen Frühstück verlassen Sie die Kurische Nehrung wieder und setzen mit der kleinen Fähre nach Klaipeda aufs litauische Festland über. Von dort fahren Sie mit uns in südöstliche Richtung. Nach rund 215 km erreichen Sie Kaunas, die mit rund 300.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt Litauens. Sie liegt am Zusammenfluss von Memel (Nemunas) und Neris am Kreuzungspunkt mehrerer alter Handesstraßen. Deshalb hatte die Stadt schon früh eine wichtige strategische Bedeutung. So war schon die erstmals 1361 erwähnt mittelalterliche Burg, als Festung ausgebaut und Kaunas wurde früh Hansestadt. Von 1920 bis 1940 während der ersten Unabhängigkeit Litauens war Kaunas provisorische Hauptstadt des Landes. Sie sehen beim Rundgang durch die Altstadt die Peter-und-Paul-Kathedrale und die Jesuitenkirche auf dem Rathausplatz. Entdecken Sie dort das im Volksmund „Weißer Schwan“ genannte Rathaus, das den Platz dominiert. Unweit des Rathausplatzes entdecken Sie die Burg von Kaunas und die St.-Georgs-Kirche. In einer Straße nahe des Rathausplatzes, die zur Memel geht, sehen Sie das spätgotische Perkunas-Haus, ein prächtiges Patrizierhaus. Sie übernachten in einem gehobenen Hotel in der Altstadt von Kaunas, dort wird auch Ihr Abendessen serviert.

Nach dem Frühstück fahren wir mit Ihnen rund hundert Kilometer in östlicher Richtung zu einem der meistfotografierten Ziele in Litauen, der Wasserburg Trakai. Die legendäre Burg liegt nördlich der Stadt Trakai auf einer Insel zwischen drei Seen in eine wunderschöne Landschaft eingebettet. Nachdem Großfürst Gediminas nach Trakai gezogen war, nutzte er die Burg als Residenz und damit als Hauptstadt des Großfürstentums Litauen. Schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde beständig an der Rekonstruktion beschädigter und verfallener Burgteile gearbeitet, so dass Sie bei der Besichtigung heute wieder einen Gesamteindruck der Burg erhalten. Nach der Besichtigung und dem Besuch des Burgmuseums verlassen Sie Trakai. Nach einer kurzen Fahrt erreichen Sie dann die litauische Hauptstadt Vilnius, die letzte Station auf Ihrer Baltikum-Kulturreise. Dort werden Sie die letzten beiden Nächte in einem Mittelklassehotel in der Stadtmitte verbringen.

Nachdem Sie Ihr Frühstück eingenommen haben, zeigen wir Ihnen bei einer mehrstündigen Stadtführung die Schönheiten der litauischen Hauptstadt Vilnius, die heute rund 600.000 Einwohner hat. Nicht umsonst war die Stadt mit den vielen Namen (lit. Vilnius, poln. Wilno, dt. Wilna, russ Wilnjus, weißruss.Wilnja, jidd.Wilne) im Jahr 2009 europäische Kulturhauptstadt. Die Altstadt am linken Neris-Ufer steht seit 1994 UNESCO-Weltkulturerbeliste, In diesem zu den größten und besterhaltenen mittelalterlichen Stadtkernen Europas zählenden Zentrum gibt es viel zu sehen, darunter den Gediminas-Turm und das Schloss der Großfürsten. Schon im 14. Jahrhundert machten die litauischen Großfürsten Vilnius zu ihrer Hauptstadt, die zu einer der liberalsten und weltoffensten Städte Europas heranwuchs und vor allem Kulturschaffende aus dem ganzen Kontinent anzog. Sie alle hinterließen ihre Spuren in der Stadt – Sie werden es sehen und neben Bauten aus dem Mittelalter auch grandiose Bauwerke aus Renaissance, Barock und Klassizismus entdecken. Vor allem die vielen Kirchen werden Ihnen auffallen, wegen derer Vilnius auch „Rom des Nordens“ genannt wurde. Doch Vilnius trug einst auch den Beinamen „Jerusalem des Nordens“, war die Stadt doch ein Zentrum jüdischen Lebens und jüdischer Aufklärung, noch um 1900 stellten die Juden die größte Bevölkerungsgruppe der Stadt. Doch von den 105 Synagogen überstand nur die Choral-Synagoge die Naziherrschaft. Zum Abschieds-Abendessen laden wir Sie in ein stimmungsvolles Restaurant noch einmal in die Altstadt von Vilnius ein.

Nach Ihrem letzten Frühstück im Baltikum holen wir Sie im Hotel ab und bringen Sie pünktlich zum Flughafen Vilnius. Von dort treten Sie Ihren Rückflug an.

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